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Lesung zur Literaturgeschichte des Tabaks - musikalisch begleitet von Susanne Kaiser und Ute Petersilge. Weitere Infos: hier

Pressespiegel zum Konzert am 22. Februar 2009

Tango mit jeder Menge Sehnsucht, Dramatik und Leidenschaft

Ensemble LieberTango

Das Ensemble „LieberTango“ glänzte durch Virtuosität und Spielfreude der fünf Musiker. Restlos Begeisterte Zuhörer im Jägerhaus. Mit Leidenschaft und Herzblut begeisterten die fünf Musiker des „Ensemble LieberTango“ das Publikum im voll besetzten Jägerhaus in Forst. Stefan Kutscher, Akkordeon, Ana Živković, Violine, Ralf Kögel, E-Gitarre, Susanne Wendel, Klavier, und Jon Diven, Kontrabass, zeigten eindrucksvoll ihr virtuoses Können und zogen die Zuhörer von Anfang an in ihren Bann. Mit der „Tangata“ von Astor Piazzolla kam zunächst eine ruhige und sehnsüchtige Stimmung auf, angeführt vom Akkordeon, zu dem sich nach und nach die anderen Instrumente hinzugesellten. Die Pianostimme setzte Kontraste und startete zu einem schnelleren Teil, der sich jedoch gleich wieder im ge-meinsamen Geigen- und Gitarrensolo beruhigte, nur um danach wieder in einem aufwühlenden, dramatischen Schlussteil zu enden.
„Gallo Ciego“ von Augustin Bardi zeigte mit seiner tänzerischen Art einen ganz anderen Charakter, der eher an Kaffeehausmusik erinnerte. Es waren typische Tangoelemente und –motive zu hören, die sich Akkordeon, Geige und Gitarre gegenseitig zuwarfen. Anibal Troilo´s „Maria“ vermittelte ein Tangogefühl, wie es der Zuhörer mag, mit viel Sehnsucht, Dramatik und Leidenschaft gefüllt. Kein Wunder, dass auch das Forster Publikum am Ende des Stücks in Begeisterungsrufe ausbrach. Der erste Konzertteil begann mit Astor Piazolla und er endete auch mit ihm. Seine vier Jahreszeiten standen auf dem Programm. Der Frühling „Primavera Portena“ begann zunächst mit einer Fuge, angeführt vom Akkordeon, gefolgt von Gitarre und Geige, die bald in einem feurigen Rhythmus mün-dete, der vom Kontrabass durchgängig geschlagen wurde, sei es auf der Saite oder dem sogenannten Korpus. Der Sommer „Verano Porteno“ erwies sich als ein rhythmisch sehr verzwicktes Stück, was dem Ensemble Lieber-Tango zwar keine Probleme bereitete, jedoch die Temperaturen im Konzertsaal noch schneller ansteigen ließ. Das lag sowohl am schnellen Tempo, als auch an den vielen perkussiven Einlagen von Kontrabass und Klavier.
Im Herbst „Otono Porteno“ wurde sehr viel mit wilden Klängen und Geräuschen experimentiert, beispielsweise mit einer „kratzenden“ Geige. Doch, wie um das Publikum milde zu stimmen, mischte Astor Piazolla diesem Satz im Mittelteil fast schon einen swingenden Charakter bei. Der Winter „Invierno Porteno“ bestand aus sehr vielen Tem-po- und Charakterwechseln, über träumerische, orientalische Melodien, schnelle Passagen bis hin zum entspann-ten Schlussteil, der eine zufriedene Winterstimmung vermittelte.
Nach der Pause glänzte das Ensemble LieberTango mit dem eigens für sie von Gustavo Beytelmann arrangierten Werk „Bilder einer Ausstellung“ von Modest Mussorgsky. Die bekannten Themen blitzten immer wieder durch. Der originale Charakter des Stücks wurde sehr gut vermittelt, unter anderem auch durch die gelungene Instrumentie-rung des Arrangeurs. „Bilder einer Ausstellung“ forderte alle fünf Musiker in ihrer Virtuosität, wobei hier besonders Geige und Akkordeon bei sehr schnellen gemeinsamen Passagen durch perfektes Zusammenspiel glänzten.
Obwohl dieses Werk von allen Musikern viel Kraft abverlangte, bedankten sie sich bei den restlos begeisterten Zuschauern noch mit einer Zugabe von Astor Piazolla „Adios Nonino“.

Claudia Adjei (mit freundlicher Genehmigung der "Bruchsaler Rundschau")
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