Aktuelles
Lesung zur Literaturgeschichte des Tabaks - musikalisch begleitet von Susanne Kaiser und Ute Petersilge. Weitere Infos: hier
Pressespiegel zum Kammerkonzert am 30. Januar 2011
Eine verblüffende Technik und eine unglaubliche Präzision im Zusammenspiel lassen dabei beim Hörer das Gefühl aufkommen, als gehörten die vier Hände einer Person und würden von einem Kopf gesteuert. Diese Vorzüge ermöglichen dem Duo, die vielfältigen Facetten der von ihm ausgewählten Kompositionen zu erkunden, zu beleuchten und in überzeugender Manier zu gestalten.
Das Konzert begann mit einer Uraufführung: Der in Toronto ansässige und in Kanada sehr bekannte Komponist Alexander Levkowich widmete seine neueste Kreation eine Verarbeitung einer älteren hebräischer Melodie und einiger aus dem Klezmer-Genre in einer der romantischen Harmonik verpflichteten Manier den beiden Künstlern. Der dieser Komposition eigene Charme schwebender Lyrik wurde erkannt und mit viel Beifall quittiert. Die Liebeslieder-Walzer von Brahms ursprünglich mit vier Singstimmen sind eine lockere Folge von Tonstücken auf lyrisch-schwelgende, heiter-ironische, aber auch energisch-bestimmte Verse.
Erst später hat der Komponist das Werk für Klavier zu vier Händen geschrieben und manche Eingriffe vorgenommen, ohne jedoch die Melodien zu verändern, und verlangt, dass die Texte beim Vortrag mitgelesen werden können, was auch bei dieser Interpretation möglich war. So wurden die vielen gegensätzlichen Charaktere mit ihren teilweise klangmalerischen Wendungen und manchmal gegen den Strich gebürsteten Rhythmen unter der Herrschaft des Walzertaktes evident.
Eine gelungene Überraschung insbesondere wegen ihrer außergewöhnlichen Harmonik waren die "Drei Liebesleid-Lieder" des zeitgenössischen russischen Komponisten Vadim Bibergan. Die russische Tradition, bei gesellschaftlichen Ereignissen improvisierte gesungene Spottverse einander zuzuwerfen, finden hier ein musikalisches Äquivalent. Derber Spott, schalkhafter Humor blitzen aus schrulligen Passagen über ostinaten Bass-Rhythmen, gewollt falsche Töne und störende` Wendungen begleiten und feiern fröhliche Urständ russisch-folkloristischer Melodik. In einem Kraft-Rausch meisterte das Ehepaar die explosiven Presto-Oktaven sowie die aus dem Handgelenk hervorgezauberten Cluster-Einwürfe und entzündeten damit ein musikalisches Brillant-Feuerwerk.
In ähnlich überzeugender und überlegener Manier gestalteten die beiden Künstler im zweiten Teil die "Suite aus dem Böhmerwald" von Antonín Dvorák mit einer Fülle poetischer Stimmungen, bei denen u.a. ein Volksfest in ausgelassener Heiterkeit gefeiert wird. Den Abschluss bildeten fünf der "Ungarischen Tänze" von Johannes Brahms mit ihren typischen Csardas-Rhythmen.
Auch hier war man fasziniert von der perfekten Einheit in der musikalischen Gestaltung, vom musikalischen Scharfsinn und Formgefühl, dies umso mehr, wenn man weiß, welche Herausforderung die permanenten dynamischen und Tempoveränderungen an die Interpreten stellen.
Der stürmische und nicht enden wollende Beifall wurde mit zwei Zugaben belohnt.
Herbert Menrath (mit freundlicher Genehmigung der "Bruchsaler Rundschau")
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Vierhändiges Brillant-Feuerwerk
mit dem Klavierduo Tatjana und Leonid Schick
Ein großes musikalisches Ereignis erlebten die Zuhörer im voll besetzten Jägerhaus in Forst: Das aus der Ukraine stammende und seit vielen Jahren in Forst sesshafte international bekannte und geschätzte Ehepaar Tatjana und Leonid Schick bot in einem exzellenten Konzert Klaviermusik zu vier Händen und überreichte damit seiner jetzigen Heimatgemeinde anlässlich der 850-Jahr-Feier dem Publikum, unter dem sich viele Freunde und Musikkollegen der Musik- und Kunstschule Bruchsal befanden, ein äußerst wertvolles Geschenk.Eine verblüffende Technik und eine unglaubliche Präzision im Zusammenspiel lassen dabei beim Hörer das Gefühl aufkommen, als gehörten die vier Hände einer Person und würden von einem Kopf gesteuert. Diese Vorzüge ermöglichen dem Duo, die vielfältigen Facetten der von ihm ausgewählten Kompositionen zu erkunden, zu beleuchten und in überzeugender Manier zu gestalten.
Das Konzert begann mit einer Uraufführung: Der in Toronto ansässige und in Kanada sehr bekannte Komponist Alexander Levkowich widmete seine neueste Kreation eine Verarbeitung einer älteren hebräischer Melodie und einiger aus dem Klezmer-Genre in einer der romantischen Harmonik verpflichteten Manier den beiden Künstlern. Der dieser Komposition eigene Charme schwebender Lyrik wurde erkannt und mit viel Beifall quittiert. Die Liebeslieder-Walzer von Brahms ursprünglich mit vier Singstimmen sind eine lockere Folge von Tonstücken auf lyrisch-schwelgende, heiter-ironische, aber auch energisch-bestimmte Verse.
Erst später hat der Komponist das Werk für Klavier zu vier Händen geschrieben und manche Eingriffe vorgenommen, ohne jedoch die Melodien zu verändern, und verlangt, dass die Texte beim Vortrag mitgelesen werden können, was auch bei dieser Interpretation möglich war. So wurden die vielen gegensätzlichen Charaktere mit ihren teilweise klangmalerischen Wendungen und manchmal gegen den Strich gebürsteten Rhythmen unter der Herrschaft des Walzertaktes evident.
Eine gelungene Überraschung insbesondere wegen ihrer außergewöhnlichen Harmonik waren die "Drei Liebesleid-Lieder" des zeitgenössischen russischen Komponisten Vadim Bibergan. Die russische Tradition, bei gesellschaftlichen Ereignissen improvisierte gesungene Spottverse einander zuzuwerfen, finden hier ein musikalisches Äquivalent. Derber Spott, schalkhafter Humor blitzen aus schrulligen Passagen über ostinaten Bass-Rhythmen, gewollt falsche Töne und störende` Wendungen begleiten und feiern fröhliche Urständ russisch-folkloristischer Melodik. In einem Kraft-Rausch meisterte das Ehepaar die explosiven Presto-Oktaven sowie die aus dem Handgelenk hervorgezauberten Cluster-Einwürfe und entzündeten damit ein musikalisches Brillant-Feuerwerk.
In ähnlich überzeugender und überlegener Manier gestalteten die beiden Künstler im zweiten Teil die "Suite aus dem Böhmerwald" von Antonín Dvorák mit einer Fülle poetischer Stimmungen, bei denen u.a. ein Volksfest in ausgelassener Heiterkeit gefeiert wird. Den Abschluss bildeten fünf der "Ungarischen Tänze" von Johannes Brahms mit ihren typischen Csardas-Rhythmen.
Auch hier war man fasziniert von der perfekten Einheit in der musikalischen Gestaltung, vom musikalischen Scharfsinn und Formgefühl, dies umso mehr, wenn man weiß, welche Herausforderung die permanenten dynamischen und Tempoveränderungen an die Interpreten stellen.
Der stürmische und nicht enden wollende Beifall wurde mit zwei Zugaben belohnt.
Herbert Menrath (mit freundlicher Genehmigung der "Bruchsaler Rundschau")
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