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Lesung zur Literaturgeschichte des Tabaks - musikalisch begleitet von Susanne Kaiser und Ute Petersilge. Weitere Infos: hier

Pressespiegel zum Kammerkonzert am 23. Februar 2014

Hot & Cool im Jägerhaus

Klezmer- und Tangomusik begeisterte das Publikum

Zum Saisonausklang der Reihe „Musik im Jägerhaus“ musizierte in Forst das Tango- und Klezmer-Ensemble „Hot & Cool“. Im vollbesetzten Hubertussaal spielten Claudia von der Goltz (Gesang), Petra Müllejans (Violine), Rainer Schwander (Sopransaxophon und Akkordeon), Bernhard von der Goltz (Gitarre) und Uwe Schachner (Violoncello). Das Quintett wanderte musikalisch zwischen Genres wie Tango, Klezmer, Jazz und Folk. Getreu dem Motto „heiß und kalt - aber niemals lauwarm“ begeisterten sie in verschiedenen ungewöhnlichen Besetzungen und spielte Melodien aus fremden Musikregionen.

Der überwiegende Teil des Konzertes bestand aus Klezmer, der Musik jüdischer Wandermusikanten. Gesungen in jiddischer Sprache verdeutlichte Sängerin Claudia von der Goltz musikalisch das tiefe Lebensgefühl osteuropäischer Juden. Das Ensemble musizierte eindrucksvoll traditionelle Stücke wie „Happy Nigun“, „Dus reidele“ und „Freilechs“. Der musikalische Ausdruck reichte vom empfindsam-ruhigen „Gesang fun min harts“ von Benzion Wittler bis hin zum tänzerisch-lebhaften „Kuma Echa“ von Shalom Postolski.

Das emotionale Bindeglied zwischen Tango und Klezmer-Musik ist sicherlich die Melancholie. In „Oblivion“ von Astor Piazzolla erklang der Tango Nuevo wehmütig und expressiv. Mit „Fuga y misterioso“, ebenfalls aus der Feder von Astor Piazzolla, erfolgte eine Reminiszens an Johann Sebastian Bach. Das Ensemble musizierte mit rhythmischer Präzision und transparenter Spielweise spannungsreich. Schwungvoll und heiter erklangen die Tangos „La cosichera“ von Ramon Aylala und „Palomita blanca“ von Anibal Troilo.

Im zweiten Teil des Konzertes spielten die Musiker auch eigene Kompositionen. In „Balkan Funk“ von Bernhard von der Goltz vereinten sie Spielfreude und Virtuosität und musizierten dynamisch kontrastreich im beschwingten Jazz-Stil. „Shraga-Meschugge“ von Rainer Schwander erinnert an den Juden Shraga Har-Gil. Das Wort „Meschugge“, ein Lehnwort aus dem Jiddischen, bedeutet „verrückt“. So spielte das Ensemble auch feurig schnell „wie von Sinnen“. Mit dem bekannten „Bey mir bist du sheyn“ von Shalom Decunda verabschiedete sich Hot & Cool von seinem eindrucksvollen Konzert. Das begeisterte Publikum bedankte sich mit lang anhaltendem Applaus für die musikalischen Darbietungen.

Simone Tonka (mit freundlicher Genehmigung der "Badischen Neuesten Nachrichten")
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