Musik im Jägerhaus Musik im Jägerhaus Musik im JägerhausMusik im JägerhausMusik im JägerhausMusik im Jägerhaus
 
 

Aktuelles

Lesung zur Literaturgeschichte des Tabaks - musikalisch begleitet von Susanne Kaiser und Ute Petersilge. Weitere Infos: hier

Pressespiegel zum Konzert am 12. Oktober 2014

Mit atmosphärischer Dichte

Ensemble Mutare eröffnet Kammermusikreihe „Musik im Jägerhaus“ in Forst

„Augenblick, verweile doch…“ möchte man ständig denken, wenn man Anton Webers sechs äußerst kurze Bagatellen op. 9 für Streichquartett hört. Dieses zwölftönige, für die extreme Verknappung und Reduzierung der musikalischen Aussage berühmte und musikgeschichtlich bedeutsame Werk erfuhr in der Interpretation des Frankfurter Ensemble Mutare im gut besuchten Jägerhaus Forst eine eindrückliche Aufführung. Das atmosphärisch dichte, konzentrierte und voll innerer Spannung stehende Spiel von Johannes Blumenröther, Monika Nußbächer, Klaus Opitz und Bernhard Spranger entführte die Zuhörer, die in absoluter Stille gebannt folgenden Zuhörer sofort in die Mitte des Geschehens; genauso schnell waren Klänge und Töne der jeweils kaum eine Minute langen, abwechslungsreich gestalteten Bagatellen aber auch wieder verweht.

Das seit fast drei Jahrzehnten bestehende Ensemble, das in wechselnden Besetzungen sowohl traditionelles wie modernes Repertoire spielt, eröffnete mit seinem Konzert in Forst die Saison der Kammermusikreihe „Musik im Jägerhaus“ und unterstrich einmal mehr deren Hochkarätigkeit. Eröffnet wurde der Abend mit Franz Schuberts Streichtrio-Satz B-Dur D. 471. Dieser klassisch- ebenmäßige Satz (mit unmittelbarem Ausdruck gespielt von Johannes Blumenröther und Klaus Opitz, am Cello diesmal Susanne Müller-Hornbach) verweist im fragend- sehnsüchtigen Mittelteil klanglich und harmonisch bereits in die Zukunft, wie Gerhard Müller-Hornbach, Kompositionsprofessor in Frankfurt, in seiner anregenden Konzertmoderation ausführte.

Von organischer Phrasierung und guter Interaktion geprägt und mit angemessen schwärmerisch gestalteter Melodik wieder von der Viererbesetzung dargeboten wurde Weberns Langsamer Satz für Streichquartett, eine noch spätromantisch-tonale Komposition Weberns. Von himmlischen Längen geprägt, die aber durch stabiles Durchhalten des Spannungsbogens relativ überschaubar waren, gab sich Schuberts großes C-Dur-Streichquintett D. 956, bei dem alle Akteure des Abends gemeinsam auftraten. In guter Balance musizierend, ausdrucksmäßig intensiv gestaltend bot das Ensemble eine gelungene Aufführung des berühmten Werkes, die mit viel Schlussapplaus bedacht wurde.

–hd. (mit freundlicher Genehmigung der Badischen Neuesten Nachrichten)

zurück