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Pressespiegel zum Konzert am 27. Januar 2008,
Komponisten wie John Dowland und William Byrd schrieben eine große Zahl von Chorkompositionen, die auch heute noch sehr geschätzt werden. Nicht weniger bedeutend sind ihre instrumentalen Werke für Laute, für Tasteninstrumente und auch solche für Gamben-Consorts. Ein solches Ensemble entstand im Jahre 2000 in Karlsruhe mit den Gambistinnen Barbara Pfeifer, Adina Scheyhing, Sabine Kreutzberger und Franziska Finckh. Die französische Bezeichnung „Les Escapades“, zu deutsch „Seitensprung“, weist schon daraufhin, dass eingefahrene Wege verlassen und gedankenlose Gewohnheiten abgestreift werden sollen.
Die Idee, den üblichen Konzertbetrieb durch nicht ganz übliche Instrumente und ausgefallene Konzertprogramme zu bereichern, trägt schöne und gute Früchte, wie sich bei diesem Konzert herausstellte. Die Künstlerinnen sind sehr gut aufeinander abgestimmt. Ihr Spiel zeugt von einer intensiven Auseinandersetzung mit diesen Klangjuwelen einer längst entschwundenen Zeit.
Den Beweis, dass sich deren Pflege auch heute noch lohnt, haben sie durch ihr beseeltes und kultiviertes Spiel nachhaltig erbracht: Artikulation und Phrasierung waren hervorragend abgestimmt, die Einsätze mit Hilfe von Blickkontakten äußerst präzise, wobei insbesondere bei den reinen Instrumentalstücken wie „Pavane“ (Thomas Lupo), „Suite“ (John Jenkins) und „Fantasie“ (John Ward) virtuoses Können abverlangt wird. Häufig gesellte sich zu diesem Ensemble noch der Lautenist Sven Schwannberger, ebenfalls ein Meister seines Fachs. Seine Wissen um die Aufführungspraxis vorklassischer Musik und sein enormes spielerisches Talent ließen ihn zu einem begehrten Spezialisten bei Aufführungen im Rahmen der Kasseler Tage für Alte Musik, den Bruckner-Festspielen Linz und den Salzburger Festspielen werden.
Seine Interpretation der „Fantasie“ von John Dowland war einer der Höhepunkte des Konzertes. Einen sehr großen Anteil am Erfolg hatte der Countertenor Matthias Lucht. Die Lieder, wechselweise vom gesamten Instrumentalensemble und der Laute begleitet, beinhalteten die von der damaligen englischen Adelswelt bevorzugte Thematik, wie sie hier unter dem Titel „The dark is my delight“ auf einen Nenner gebracht wurde, eher melancholische als heitere Lieder, dominiert von Klagen über verschiedene Anlässe, teilweise in Aphorismen und Anspielungen gekleidet. Die weiche und sehr angenehme Stimme des Sängers verband sich in idealer Weise mit dem Lauten-Consort. Beeindruckend sein angenehmes Timbre, insbesondere in der mittleren und tiefen Lage, wenn auch die Spitzentöne manchmal etwas steif wirkten.
Die vielen, vom musikalischen Erlebnis sichtlich angetanen Zuhörer, unter ihnen mehrere Gambistinnen und Gambisten aus Forst, also „Leute vom Fach“, wurde mit einer stilgerechten Bearbeitung des bekannten englischen Volksliedes „Greensleeves“ auf den Heimweg entlassen, es sei denn, sie trafen sich noch hinterher zu einer persönlichen Begegnung mit den Künstlern im Restaurant „La Botte“, wie es bei den inzwischen ihrer musikalischen Qualität wegen sehr beachteten Veranstaltungen „Musik im Jägerhaus“ schon gute Tradition ist.
Herbert Menrath (mit freundlicher Genehmigung der "Bruchsaler Rundschau")
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Renaissance-Musik aus dem "goldenen Zeitalter"
Matthias Lucht und das Gambenconsort "Les Escapades" mit Sven Schwannberger (Laute)
Das Gamben-Ensemble "Les Escapades" setzt im Forster Jägerhaus den Kontrapunkt zum närrischen Treiben Mit ihrem Konzert am vergangenen Sonntag im Jägerhaus in Forst setzten die Ausführenden Matthias Lucht (Countertenor), das Gambenensemble „Les Escapades“ und der Lautenist Sven Schwannberger einen Kontrapunkt zum närrischen Treiben allerorts, und zwar auf Grund der Intimität und Exklusivität der Kompositionen. Dargeboten wurde ausschließlich Renaissance-Musik aus dem elisabethanischen Zeitalter und dem englischen Frühbarock, einer Epoche, die oft als das goldene Zeitalter der englischen Geschichte bezeichnet wird und deren weltliche Musik in erster Linie den adligen Kreisen vorbehalten war.Komponisten wie John Dowland und William Byrd schrieben eine große Zahl von Chorkompositionen, die auch heute noch sehr geschätzt werden. Nicht weniger bedeutend sind ihre instrumentalen Werke für Laute, für Tasteninstrumente und auch solche für Gamben-Consorts. Ein solches Ensemble entstand im Jahre 2000 in Karlsruhe mit den Gambistinnen Barbara Pfeifer, Adina Scheyhing, Sabine Kreutzberger und Franziska Finckh. Die französische Bezeichnung „Les Escapades“, zu deutsch „Seitensprung“, weist schon daraufhin, dass eingefahrene Wege verlassen und gedankenlose Gewohnheiten abgestreift werden sollen.
Die Idee, den üblichen Konzertbetrieb durch nicht ganz übliche Instrumente und ausgefallene Konzertprogramme zu bereichern, trägt schöne und gute Früchte, wie sich bei diesem Konzert herausstellte. Die Künstlerinnen sind sehr gut aufeinander abgestimmt. Ihr Spiel zeugt von einer intensiven Auseinandersetzung mit diesen Klangjuwelen einer längst entschwundenen Zeit.
Den Beweis, dass sich deren Pflege auch heute noch lohnt, haben sie durch ihr beseeltes und kultiviertes Spiel nachhaltig erbracht: Artikulation und Phrasierung waren hervorragend abgestimmt, die Einsätze mit Hilfe von Blickkontakten äußerst präzise, wobei insbesondere bei den reinen Instrumentalstücken wie „Pavane“ (Thomas Lupo), „Suite“ (John Jenkins) und „Fantasie“ (John Ward) virtuoses Können abverlangt wird. Häufig gesellte sich zu diesem Ensemble noch der Lautenist Sven Schwannberger, ebenfalls ein Meister seines Fachs. Seine Wissen um die Aufführungspraxis vorklassischer Musik und sein enormes spielerisches Talent ließen ihn zu einem begehrten Spezialisten bei Aufführungen im Rahmen der Kasseler Tage für Alte Musik, den Bruckner-Festspielen Linz und den Salzburger Festspielen werden.
Seine Interpretation der „Fantasie“ von John Dowland war einer der Höhepunkte des Konzertes. Einen sehr großen Anteil am Erfolg hatte der Countertenor Matthias Lucht. Die Lieder, wechselweise vom gesamten Instrumentalensemble und der Laute begleitet, beinhalteten die von der damaligen englischen Adelswelt bevorzugte Thematik, wie sie hier unter dem Titel „The dark is my delight“ auf einen Nenner gebracht wurde, eher melancholische als heitere Lieder, dominiert von Klagen über verschiedene Anlässe, teilweise in Aphorismen und Anspielungen gekleidet. Die weiche und sehr angenehme Stimme des Sängers verband sich in idealer Weise mit dem Lauten-Consort. Beeindruckend sein angenehmes Timbre, insbesondere in der mittleren und tiefen Lage, wenn auch die Spitzentöne manchmal etwas steif wirkten.
Die vielen, vom musikalischen Erlebnis sichtlich angetanen Zuhörer, unter ihnen mehrere Gambistinnen und Gambisten aus Forst, also „Leute vom Fach“, wurde mit einer stilgerechten Bearbeitung des bekannten englischen Volksliedes „Greensleeves“ auf den Heimweg entlassen, es sei denn, sie trafen sich noch hinterher zu einer persönlichen Begegnung mit den Künstlern im Restaurant „La Botte“, wie es bei den inzwischen ihrer musikalischen Qualität wegen sehr beachteten Veranstaltungen „Musik im Jägerhaus“ schon gute Tradition ist.
Herbert Menrath (mit freundlicher Genehmigung der "Bruchsaler Rundschau")
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